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Beitrag von: reprowebdesign

Forschungsfortschritte zu „Nordhausen April 1945…“ in der Diskussion und vor Ort

Am 12.04.2021 fand sich zum 4. Mal der wissenschaftliche Beirat zum Forschungsprojekt „Nordhausen April 1945: Hintergründe, Opfer, Erinnerung“ zu einer ganztägigen Beratung ein. Wie schon im Dezember 2020 war dies nur per Videoschaltung möglich. Werkvertragsforscher Jens Schley M.A. hatte seinen 3. Jahresbericht und die erste Teilstudie zur „statistisch-geographischen Analyse von Bergung, Registrierung und Beerdigung der Luftkriegstoten“ vorgelegt. In den Beirat ist inzwischen der neue Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, PD Dr. Karsten Uhl berufen worden.

Personen von links nach rechts: Detlev Schum (Leiter der Polizeiinspektion), Michael Schütze (StadtA NDH), Saskia Zweck M.A. (StadtA NDH/Universität Erfurt), Jens Schley M.A. (Historiker, Stadt NDH/Universität Erfurt), Polizeihauptkommissar Jens Bönisch

Zwar ließen sich die Arbeitsplanungen aufgrund der nach Sommer 2020 wieder verschärften Einschränkungen der Pandemie nur sehr beschränkt umsetzen. Zudem wirkten sich die Reiseblockaden für Forschungsaufenthalte bis vor kurzem negativ aus: Archivbesuche in Großbritannien waren nicht möglich, deutsche Archive blieben geschlossen, selbst Staatsbibliotheken stellten den Leihverkehr ein. Dennoch konnte J. Schley über wichtige Fortschritte berichten, illustriert durch Karten und neu erschlossene Unterlagen, Quellenreproduktionen aus Großbritannien und Zuarbeiten von Saskia Zweck M.A. Die Diskussion zu Methoden und Teilergebnissen empfahl die Fortsetzung, die Laufzeit wurde erst einmal bis Ende 2021 verlängert. Für Oktober 2021 ist die nächste Beiratssitzung im Rahmen einer Klausurwerkstatt an der Universität Erfurt anberaumt, dann erweitert um auswärtige Experten zur Geschichte des Luftkriegs 1939-1945.

Im Juni 2021 besichtigten Mitarbeiter des Projektes die Liegenschaft der Landespolizeiinspektion Nordhausen. Dortige Teilobjekte in der Liegenschaft der Polizei Nordhausen waren in der damaligen Zeit zum Fliegerhorst Nordhausen gehörig mit Bezug zur Boelcke-Kaserne. Besuch und Gespräch mit Polizei-Hauptkommissar Jens Bönisch waren für das Projekt besonders hilfreich. Themenfelder der Gespräche waren Bombardierungsabläufe, Fragen zum Verbleib von Personen und Erinnerung. Das Ergebnis des vom Stadtrat 2018 beschlossenen Forschungsprojektes soll im kommenden Jahr auch in Form eines interaktiven Netzauftrittes unter www.nordhausen.de präsentiert werden.