Das Stadtarchiv bereitet sich derzeit in kleinen Schritten darauf vor, ab 2026 in einem größeren Projektrahmen Pergamentmakulaturen erschließen, digitalisieren und erforschen zu lassen – mit ausgewiesenen Partnern bis zur Online-Stellung.
„Perga… – Was ?“ … werden Sie fragen ?! Pergamentmakulaturen sind Reste mittelalterlicher Handschriften oder Urkunden auf Pergament, die zerschnitten und in späteren Zeiten – zumal seit Beginn des Buchdrucks – von Buchbindern zur Verstärkung der Einbandrücken oder großflächigen Einbandvorder- und -rückseiten verwendet wurden. Umnutzung wertvollen Material, nachhaltig und kostensparend eben und ganz konkret, weil man neueste Techniken nutzen will und meint, die ‚alten Sachen‘ nicht mehr zu brauchen.


Die Bücher oder jedenfalls ihre Texte gibt es inzwischen meist hundert- oder tausendfach, doch die kleinen verwendeten Pergamentschnipsel sind handgeschrieben und – vielleicht – einzigartige Zeugnisse inzwischen längst verschwundener Manuskripte aus Nordhäuser Klöstern, Kirchen, Privatbesitz oder gar … der alten Königsburg ? Solcherlei wird weltweit gesucht und teilweise auch teuer gehandelt, wertvoller also, als manch dicker Wälzer etwa aus Luthers Zeiten.
Neugierig ? Dann berichten wir demnächst gerne mehr, falls neben all den anderen Kernaufgaben dieses Archivs denn noch Zeit dazu bleibt. Erst einmal müssen wir einen fähigen und kostengünstigen Restaurator finden, der die Pergamente in aller vorsichtig von jenen Drucken so ablöst, daß sich die einschlägige Wissenschaft auch – beidseitig – damit beschäftigen kann, digital, versteht sich.