Die im Dezember 2021 erschienene, neue Biographie des thüringischen Pädagogen und Eichsfelder Schulrates Friedrich Polack (1835-1915) bietet ein reichhaltig farbig bebildertes und ebenso lesbares, wie attraktiv gestaltetes Beispiel für lokahistorisch-biographische Forschung, der auch in Nordhausen nachgeeifert werden sollte.

Friedrich Polack kam 1871 als Schuldirektor von Volksschule und dann Bürgerschule für Jungen und Mädchen, der späteren Mittelschule, nach Nordhausen. Er engagierte sich mehrere Jahre in der gerade im Aufbruch nach dem Deutsch-Französischen Krieg befindlichen Stadt u.a. für die Förderung von Kindergärten, die gewerbliche Fortbildungsschule und bessere hygienische Bedingungen in den Nordhäuser Schulen.

Die wohlrecherchierte und –dokumentierte 68-seitige Arbeit von Dr. Gerd Kley, der Heimatforschern durch seine Kammerforster Biographien bekannt ist, dürfte auch für die Nordhäuser Schulgeschichte als lesenswerter Ansporn gelten, zumal zeitliche Distanz, die Ortswechsel Polacks und Überlieferungslücken die Aufgabe nicht leichtgemacht haben dürften.

Denn es gibt leider noch viel zu oft Nachfahren, die sich wenig um die Leistungen ihrer Vorfahren geschert haben, aber – nachdem schon alle Unterlagen entsorgt wurden – plötzlich auf Datenschutz pochen oder um vermeintliche Bildrechte und die angeblich riesigen Gewinne, die damit hätten erzielt werden können, feilschen usw. Das müsste nicht so sein.

Der Band ist erschienen beim Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2021, ISBN 978-3-95966-603-9, 68 S.