Einwohnerbücher der Stadt Nordhausen und den Kreisen Grafschaft Hohenstein und Ilfeld von 1930 jetzt digital durchsuchbar
Unser digitales Zeitalter schreitet immer schneller voran. Das ist allgegenwärtig zu spüren, im beruflichen Leben wie im Alltag. Insofern stellt es auch Archive vor neue Herausforderungen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Sicherungs- und Schutzdigitalisierung vielbenutzter Quellen. Hierbei werden die Unterlagen, die das Archiv bereits aufbewahrt, sowie jene Dokumente, die aus einer Behörde deren Archiv zur Aufbewahrung angeboten werden, digital aufbereitet und dann so gespeichert, damit sie für die nachfolgenden Generationen für immer zur Verfügung stehen. So geschah es 2023 mit den historischen Personenstandsregistern Nordhausens.
Als „Gedächtnis“ der Stadtverwaltung Nordhausen verwahrt das Stadtarchiv neben neuerem Schriftgut der einzelnen Ämter natürlich auch Dokumente der älteren Stadtgeschichte. Idealerweise werden auch diese Dokumente Schritt für Schritt digital archiviert. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass Schriftstücke mit hohen historischen Wert, die mit Vorsicht zu behandeln sind und durch Nutzung Schaden nehmen könnten, vor dem vorzeitigen Verfall bewahrt werden. Es können zugleich die Nutzer davon profitieren und bequemer ihre Forschungen an einer digitalen Version des Schriftguts durchzuführen – von zu Hause. Solche Arbeit erfordert jedoch Zeit, technisches Wissen sowie finanzielle Ressourcen. Die rasch ansteigende Zahl an Schriftgut führt zudem oftmals zu Verzögerungen bei der Digitalisierung vorhandener Archivalien.
Umso erfreulicher, jetzt weitersagen zu können, dass wieder – wenn auch nicht durch das Stadtarchiv selbst – ein Teil städtischer Quellen für Sie digital noch besser durchsuchbar gemacht wurde. Vor gut 10 Jahren konnten wir die Adressbücher der Stadt digitalisieren lassen, später als solche online-stellen. Durch die unermüdliche Arbeit des Vereins für Computergenealogie e. V. konnten die Einwohnerbücher der Stadt Nordhausen und der Kreise der Grafschaft Hohenstein und Ilfeld von 1930 jetzt komplett indiziert werden und sind nun nach Personennamen, Berufen etc. durchsuchbar.
Innerhalb von drei Monaten erfassten 11 Freiwillige des Vereins 733 Seiten Adressbuch mit 45.070 Einträgen und machten die historischen Informationen für die zukünftigen Generationen noch leichter zugänglich. Sie ermöglichen es nun Historikern, Genealogen und interessierten Bürgern, tief in die Vergangenheit unserer Stadt einzutauchen. Mit Hilfe einer einfachen Suchmaske lassen sich nicht nur Namen suchen, sondern auch Adressen, Berufe und vieles Weiteres, was ein lebendiges Bild der Stadt von vor fast 100 Jahren ergibt.
Die Zusammenarbeit zwischen Kommunalarchiven und Familienforschern ist von wegweisender Bedeutung für die Erhaltung und den Zugang zu historischen Dokumenten. Beide Seiten können aus einer engen Zusammenarbeit Vorteile ziehen. Die Archive können vom Engagement der Bürgerschaft profitieren, während diese leichteren Zugang zu jenen Quellen erhält, die sie für ihre Interessen benötigen. Diese Partnerschaft sollte ein Schlüssel zur Bewahrung und Nutzung des Schriftguterbes unserer Stadt und der Region sein.
Deshalb möchte sich das Stadtarchiv recht herzlich bei den Freiwilligen des Vereins für Computergenealogie e. V. für diese mühselige Arbeit bedanken.
Chapeau !